Der Drei-Religionen-Kita-Haus-Fragebogen … mit Nur Ben Shalom

Nur Ben Shalom

Der Drei-Religionen-Kita-Haus-Fragebogen ist ein neues Format auf unserer Seite. Wir haben uns eine Reihe von Fragen zum interreligiösen Dialog mit Kindern überlegt und lassen diese von Menschen aus unserem Netzwerk beantworten. In loser Folge könnt Ihr hier nachlesen, wie interreligiös Engagierte reflektieren, was auch uns bewegt.

Heute mit dem israelischen Klarinettisten Nur Ben Shalom:

Was für ein Bild haben Sie vor Augen, wenn Sie an die Kooperation der drei Religionen denken?
Ein Bild, in dem Sie das Unterschiedliche als Stärke und Vorteil begreifen und umsetzen. Natürlich haben die drei Religionen viele wichtige Gemeinsamkeiten, die es aufzuzeigen und zu lehren gilt. Das Spannendste ist jedoch, wenn jede der drei Religionen herausstellt, worin sie sich unterscheidet und was sie einzigartig macht. Es gilt, erst den anderen kennenzulernen und diese Person und ihre Hintergründe zu verstehen.

Wann kann interreligiöser Dialog mit kleinen Kindern gut gelingen?
Es beginnt mit dem grundlegenden Verständnis, dass es einen Platz oder Raum für jede Person gibt, unabhängig davon, wer oder was sie ist. Ich habe von klein auf gelernt, keine Angst vor „dem Anderen“ oder „der Anderen“ zu haben, sondern sie zu akzeptieren und versuchen zu verstehen, warum sie Dinge anders machen, als ich.

Was war Ihre inspirierende Begegnung im interreligiösen Kontext?
Das war für mich, eine Gruppe von muslimischen Männern und Frauen zu sehen, die zum ersten Mal eine Synagoge in Berlin betreten, um Lebensmelodien zu hören – jüdische Melodien, die in der Zeit der Shoah geschrieben oder gesungen wurden -, um etwas über die jüdische Vergangenheit zu lernen und gleichzeitig Hoffnung auf eine bessere gemeinsame Zukunft zu schöpfen.


Der israelische Klarinettist Nur Ben Shalom ist Gründer des Projekts Lebensmelodien und baut mit seiner Musik Brücken zwischen den Religionen.


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